Industrielle Schmierfette, Öle, Russe, Metallabrieb, Bitumen Chemikalien, Klebstoffe, Öle – die Arbeits- und Schutzkleidung vieler Arbeitnehmer ist täglich grossen Belastungen ausgesetzt.
Eine besonders gründliche Reinigung der Kleidung ist erforderlich. Gleichzeitig müssen die Eigenschaften der Schutzkleidung erhalten bleiben. Nur so kann die Schutzkleidung ihre Aufgabe erfüllen: Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit für die Mitarbeitenden.
Ob im Handwerk, in der Industrie, im medizinischen Bereich oder in der Lebensmittelindustrie, Arbeits- und Schutzkleidung ist in vielen Branchen unerlässlich. Abhängig von der Tätigkeit und Umgebung des Mitarbeiters hat die Arbeitskleidung unterschiedliche Funktionen zu erfüllen. Handwerker benötigen Kleidung, die Regen und Wind abhält, Schweisser brauchen einen Schweisserschutz, Gemeindearbeiter müssen im Verkehrsraum stets gut sichtbar sein und in der Mikroelektronik gilt es , teure Produktausfälle zu vermeiden.
Damit die Kleidung selbst nach mehrmaligem Waschen ihre Schutzfunktion beibehält, ist diese fachgerecht zu pflegen. Reicht es da aus, wenn Arbeitnehmer ihre Arbeitskleidung zu Hause waschen?
Waschen Ihre Mitarbeitenden Ihre
Arbeitskleidung auch zu Hause?
Erfahren Sie 8 Gründe, warum Arbeitnehmer Ihre Berufskleidung nicht selbst waschen sollten.
GfK-Umfrage zeigt die
aktuelle Situation auf
Laut einer GfK-Umfrage zum „Verbraucherverhalten bei der privaten Reinigung von Arbeitskleidung“ waschen über 80% der Befragten ihre Arbeitskleidung in der privaten Waschmaschine.
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87 % waschen ihre Arbeitskleidung in der privaten Waschmaschine.
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42 % sind daran interessiert, dass ihr Arbeitgeber die Arbeitskleidung wäscht.
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Nur 1 von 4 hat Bedenken, dass die Arbeitskleidung die private Kleidung verunreinigen könnte.
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91 % kennen den Stromverbrauch ihrer Waschmaschine nicht.
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85 % kennen den Wasserverbrauch ihrer Waschmaschine nicht.
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93 % waschen Arbeitskleidung und Privatkleidung in derselben Maschine.
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43 % reparieren ihre Arbeitskleidung selbst.
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33 % sind sich nicht sicher, ob sie die Arbeitskleidung fachgerecht waschen.
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56 % tragen ihre Arbeitskleidung bereits auf dem Weg zur Arbeit.
Beeinträchtigung der
schützenden Eigenschaften
Nur die wenigsten Arbeitnehmer sind sich über die Risiken bewusst, die das Waschen von Arbeitskleidung zu Hause mit sich bringt: Die schützenden Eigenschaften der Arbeitskleidung reduzieren sich durch das private Waschen oder werden ganz aufgehoben.
Warum Arbeitnehmer ihre
Arbeits- und Schutzkleidung
nicht zu Hause waschen sollten
1 Verunreinigung der privaten Kleidung
Viele Arbeitnehmer waschen Ihre Arbeitskleidung zusammen mit ihrer Freizeitkleidung. Dabei vergessen sie, dass die Schutzkleidung mit gefährlichen Stoffen verunreinigt sein kann. Arbeits- und Schutzkleidung kann mit gefährlichen Stoffen oder Bakterien verunreinigt sein. Schadstoffe aus dem Arbeitsumfeld sollten nicht in den Privathaushalt gelangen. Durch das nicht getrennte Waschen riskieren Arbeitsnehmer die Verunreinigung ihrer privaten Wäsche.
2 Unvollständige Schmutzentfernung und falsche Produkte
Zu Hause wird Schutzkleidung oft falsch gewaschen. Selbst wenn die Kleidung optisch sauber aussieht, können sich Reste gefährlicher Stoffe darauf befinden. Werden nicht alle Verschmutzungen entfernt, kann das die Schutzfunktion beeinträchtigen. Die Mehrheit der Befragten verwendet Weichspüler und Fleckenentferner. Diese sind jedoch ungeeignet für Arbeitskleidung. Die professionellen Produkte, die in der industriellen Wäsche verwendet werden, sind wirksamer und schonender.
3 Ernstzunehmendes Hygienerisiko
Eine Haushaltswäsche ist i.d.R. nicht desinfizierend, da die erforderlichen geprüften und zugelassenen Waschmittel nicht zur Verfügung stehen. In der Lebensmittelindustrie sowie im Gesundheitswesen können Keime auf der Kleidung die Gesundheit von Verbrauchern respektive Patienten gefährden.
4 Riskante Reparaturen
Der wirksame Schutz durch Schutzkleidung geht auch verloren, wenn diese zu Hause repariert wird. Flammfestes Nähgarn, genormte Reflexbänder oder Tapes für die Nahtversiegelung finden sich nicht im Privathaushalt.
5 Fehlende Nachbehandlung
Bei jeder Wäsche nehmen die Schutzeigenschaften der Schutzkleidung ab. Entsprechend der Schutzfunktion der Kleidung muss diese nach jeder Wäsche professionell nachbehandelt werden.
6 Keine Funktionsprüfung
Um die Schutzfunktion von Schutzkleidung zu gewährleisten, sind regelmässig normgerechte Funktionsprüfungen erforderlich. Für Unfallfolgen durch mangelhafte Schutzkleidung haftet der Arbeitgeber.
7 Kosten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Schutz- und Arbeitskleidung vom Textildienstleister: Arbeitnehmer sparen die Kosten für die private Wäsche. Arbeitgeber sparen Kosten für Beschaffung, Lagerhaltung, Instandhaltung und vermindern ihr Haftungsrisiko.
8 Höhere Umweltbelastung
Professionelle Wäschereien verbrauchen weniger Wasser, Energie und Waschmittel im Vergleich zum privaten Haushalt und schonen so die Umwelt.
Wer trägt die Kosten?
Vorgeschriebene Schutzkleidung bezahlt der Arbeitgeber
Sieht das Arbeitsrecht das Tragen von Schutzkleidung vor, ist der Arbeitgeber verpflichtet, seinen Mitarbeitern diese kostenlos zur Verfügung zu stellen. Neben der Anschaffung der Schutzkleidung ist der Arbeitgeber zudem für die Aufbereitung und Instandhaltung verantwortlich. In diesem Fall lohnt es sich für den Arbeitgeber, die Kleidung zu leasen und durch einen professionellen Textildienstleister pflegen zu lassen, anstatt sie zu kaufen. Eine sachgemässe Wäsche der Berufs-, Arbeits- und Schutzkleidung ist aus Sicherheitsgründen unabdingbar. Der Arbeitgeber geht ein grosses Risiko ein, wenn er die Wäsche der Kleidung seinen Mitarbeitern überlässt.
Genormte Schutzkleidung kann Schaden nehmen
Von Warnschutz über Flammschutz bis zum Kälteschutz – je nach Arbeitsumgebung wird unterschiedliche Schutzkleidung benötigt. Abhängig von der Branche und dem Tätigkeitsfeld des Arbeitnehmers, muss die Arbeitskleidung einen bestimmten Schutz bieten. Während ein Mitarbeiter Arbeitskleidung mit Flammschutz benötigt, hat die Arbeitskleidung eines anderen Mitarbeiters diesen vor Kälte zu schützen.
Daher gibt es Schutzkleidung nach unterschiedlichen Schutznormen, welche die Gesundheit und Sicherheit des Arbeitsnehmers gewährleisten soll.
Die Schutzfunktionen werden allerdings durch eine unsachgemässe Behandlung vermindert oder schlimmstenfalls aufgehoben.
Vorteile der professionellen
Industriewäsche
Validierte Waschprozesse und eine lückenlose Qualitätsdokumentation garantieren, dass nur normgerechte Schutzbekleidung zur Auslieferung kommt.
Korrekte Vorsortierung schont die Farbe
Ein Farbübertrag (techn.: Anbluten) wird durch konsequente Vorsortierung der Wäsche verhindert; die Signalwirkung von Warnkleidung bleibt erhalten.
Wäsche für Hygiene und Sicherheit
- Allfällig vorhandene Keime werden durch eine desinfizierende Wäsche abgetötet. Eine Kreuzkontamination von Wäsche verschiedener Kunden wird verhindert.
- Schadstoffe aus dem Arbeitsumfeld gelangen nicht in den Privathaushalt.
- Entflammbare Rückstände werden sicher entfernt.
Trocknung mit den richtigen Parametern
Angemessene Temperaturen und die richtige Beladung beim Trocknen verhindern eine Verklumpung und erhalten so die Isolationswirkung von Kälteschutzkleidung.
Effektive Nachbehandlung
Die Nachimprägnierung von Chemikalien- und Wetterschutzkleidung erfolgt mit Spezialmitteln und bei Temperaturen, die im Privathaushalt nicht verfügbar sind.
Qualitätskontrolle und Funktionsprüfung
Die Qualitätskontrolle prüft z.B. Warnwirkung, Rückstrahlung der Reflexbänder und Abweisung von Flüssigchemikalien.
Reparaturen mit Profimaterial
Nur ausgebildetes Personal führt Reparaturen aus. Spezialmaschinen und –werkzeuge sowie die benötigten korrekten Materialen wie Tapes, Membranen und Nähgarne sind vorhanden. Unsachgemässe, von Laien ausgeführte Reparaturen stellen ein Sicherheitsrisiko dar.
Zu Hause waschen kann eine professionelle Aufbereitung und Instandhaltung nicht ersetzen.
Ein dauerhafter, normgerechter Schutz, für den der Arbeitgeber haftet, kann nur vom Textildienstleister gewährleistet werden.