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Historie

Bardusch im Jubiläumsjahr – bestens gerüstet für künftige Anforderungen

Gute Ausgangsposition und „auf Kurs“

Auf dem Prüfstein standen in den vergangenen Jahren auch die einzelnen Bardusch-Geschäftsbereiche und Vertriebsgebiete. Welche werden als zukunftsfähig erachtet, auf welche Zielmärkte will man sich in den kommenden Jahren konzentrieren – wo geht die Reise hin? Zum größten Geschäftsbereich hat sich mittlerweile die Mietberufskleidung entwickelt. Immer mehr Betriebe sind von den Vorteilen überzeugt, die eine Auslagerung der Textilbeschaffung und -pflege an einen Dienstleister bietet: Die Unternehmen müssen keine Investitionen in diesem Bereich tätigen und es fällt in den Betrieben keinerlei Aufwand oder Arbeitszeit mehr an. Zu den wichtigsten Kundengruppen zählen bei Bardusch neben Industrie, Handwerk und Gesundheitswesen auch die Hotellerie und Gastronomie. Um die spezifischen Wünsche der Kunden erfüllen zu können, arbeitet Bardusch mit mehreren Konfektionären zusammen und nutzt deren unterschiedliche Expertise. Zu den entscheidenden Innovationen der jüngsten Zeit – insbesondere für Großkunden – zählen die Kollektionen, die sowohl die Arbeitskleidung als auch die persönliche Schutzausrüstung umfassen.

Mittels einer App werden Mitarbeitende in wenigen Sekunden automatisch, berührungslos und in der gewohnten Kleidung vermessen, damit die neue Berufskleidung perfekt passt

Eine enorme Erleichterung für die Kunden von Mietkleidung stellt die neu entwickelte, komplett digitale Anprobe dar. Dabei bietet Bardusch als erster Textildienstleister in Europa eine Anprobe der Arbeitskleidung auf Basis eines Scan-Prozesses per iPad an. Die Anwendung ist Datenschutz-konform und funktioniert ohne jedes physische Anprobieren der Kleidung. Zu den speziellen Serviceleistungen bei Bardusch gehört seit den 1970er Jahren die Sparte Krankenhauswäsche, die man seither stark ausgebaut hat – nicht zuletzt durch das Engagement der Kollegen in Basel. Aber auch in Deutschland ist dies ein stark wachsender Markt. Die strengen Hygiene-Anforderungen erfüllt Bardusch nicht erst seit der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Vielmehr hat das Unternehmen jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit hochinfektiösen Materialien und verfügt über zertifizierte Wasch und Desinfektionsprozess, die den höchsten Standards entsprechen.

 

Dank Barcode erhält jeder Bewohner wieder sein Kleidungsstück zurück

Der wachsende Bedarf an Dienstleistungen für Senioren- und Pflegeheime ist ein weiterer Zukunftsmarkt für Bardusch. Hier ist neben dem Reinigen der Bettwäsche auch die Pflege der persönlichen Kleidung von Heimbewohnern gefragt. Damit jeder Bewohner seine eigene Wäsche zurückerhält, wird jedes Kleidungsstück mit einem Code gekennzeichnet, auf dem die persönlichen Daten gespeichert sind.

Die professionelle Pflege von Bardusch stellt sicher, dass die Schutzfunktion der Kleidung erhalten bleibt

Alle Bardusch-Wäschereien sind nach strengen Hygiene-Richtlinien zertifiziert

Vor der Wäschepflege werden die schmutzigen Textilien zunächst sortiert

Moderne Reinraum-Infrastruktur am neuen Standort in Mülheim-Kärlich

Einen Schwerpunkt legt Bardusch in den kommenden Jahren auf den Bereich Reinraum, dessen Anfänge bis in die 1990er Jahre zurückgehen. Damals wurde in Ettlingen ein Reinraum für die Säuberung von Lackieranzügen in der Automobilindustrie eingerichtet. Durch die vollständige Entfernung von Staubpartikeln auf der Arbeitskleidung konnten Lackschäden an der Fahrzeug-Karosserie vermieden werden. Der Raum war nur über eine Personenschleuse zugänglich und von der normalen Außenluft hermetisch abgeschnitten. Bereits 2004 erkannte Bardusch die wachsende Bedeutung dieses Geschäftsfelds und stieg mit dem Erwerb der Gesellschaft für Reinraumsysteme (GRS) in Frankfurt in den Markt für Spezialkleidungs-Service ein. In den vergangenen Jahren etablierte Bardusch in mehreren Niederlassungen modernste Reinigungs- und Desinfektionsprozesse, die den Reinraum-Kriterien entsprechen. Mit der Übernahme der Großwäscherei Reinhard im schweizerischen Uetendorf schaffte sich Bardusch 2017 ein weiteres Standbein im Reinraum-Geschäft.

Derzeit dürfte Reinraum der zukunftsträchtigste Markt sein. Die verschärften Hygienevorschriften der Behörden und das gestiegene Bewusstsein für Hygiene in der Gesellschaft werden den Trend zu Reinraum-Textilien noch deutlich verstärken. Vor allem Pharmaunternehmen dürfen in ihrer Produktion keinerlei Risiko eingehen. Kontaminierte Mitarbeiterbekleidung kann schnell Kosten in Millionenhöhe verursachen, wenn es etwa bei der Entwicklung moderner Krebsmedikamente zu Pannen kommt.

Zudem gibt es immer mehr Zukunftstechnologien wie die Elektronik-, Feinmechanik, Biotechnologie- oder Optik-Branche, die höchste Anforderungen an die Textildienstleister haben. „Wir haben viel in diesen Bereich investiert. Die gesetzlichen Vorgaben spielen uns auch in die Hände. Und es setzt sich die Erkenntnis immer stärker durch, dass Qualität auch ihren Preis hat. Insofern sind wir optimistisch, dass wir unser Geschäft in den kommenden Jahren nachhaltig ausbauen können“, versichert Mathias Göhrig. Der jüngste, 2020 eröffnete Reinraum-Betrieb in Mülheim-Kärlich wurde in nur 18 Monaten geplant und gebaut. Es ist die sechste Bardusch-Niederlassung, die sich auf die Erfüllung der höchsten Reinraum-Kriterien spezialisiert hat. Neben den drei deutschen Reinraum-Zentren und dem in der Schweiz gibt es solche Einrichtungen auch in Polen und in Spanien.

Der Bardusch-Fuhrpark ist auf dem neuesten Stand der Technik

Vom Umweltmanagement zum nachhaltigen Wirtschaften Bardusch hat die Weichen für einen verstärkten Umweltschutz sehr früh gestellt. Denn man war sich der elementaren Bedeutung einer intakten Umwelt für den langfristigen Unternehmenserfolg schon zu Zeiten bewusst, als dieses Thema den gesellschaftlichen Diskurs noch nicht bestimmte, also vor der ersten Klima- und Umweltdiskussion, die 1971 mit dem Bericht des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ angestoßen wurde. Mitte der 1990er Jahre ließ sich Bardusch als erstes deutsches Dienstleistungsunternehmen nach der internationalen Umweltmanagement Norm ISO 14001 zertifizieren und verpflichtete sich somit, seine Umweltpolitik regelmäßig zu optimieren. Zusammen mit Umweltexperten des Landes Baden-Württemberg legte Bardusch damals – und dies für die gesamte Branche – die Grundlagen eines umfassenden Öko-Audits fest. Bardusch erhielt als eines der ersten Dienstleistungsunternehmen 1995 den Umweltpreis des Landes für „Herausragende Leistungen bei der Förderung des betrieblichen Umweltschutzes und der umweltorientierten Unternehmensführung“.

Auch in den anderen Bardusch-Niederlassungen wird Umweltschutz großgeschrieben. Bardusch Basel etwa wurde 2011 von der Schweizer Stiftung Natur & Wirtschaft für seine vollständige Begrünung der Firmendächer zertifiziert. Damit konnten wertvolle Standorte für viele heimische Tierarten geschaffen werden. Das Biotop auf den Bardusch-Dächern ähnelt einer Alpen-Wiese und ist immerhin halb so groß wie ein Fußballfeld. Ein Thema waren und sind die Wasch- und Reinigungsmittel, die man in einem Betrieb wie Bardusch benötigt. Bevor es den Chemikern gelungen war, moderne Waschmittel zu entwickeln, die mittlerweile sogar Ölverschmutzungen aus der Kleidung entfernen können, war man auf eine chemische Reinigung mit organischen Lösungsmitteln angewiesen. Diese waren zwar gesetzlich erlaubt, doch sie richteten spürbare Umweltschäden an – ein Thema, dem sich Bardusch frühzeitig angenommen hat und an dessen Lösung das Unternehmen kontinuierlich arbeitet. In den vergangenen Jahren haben sich die Erwartungen der Kunden und der Öffentlichkeit stark gewandelt: Ein qualitätsorientiertes Unternehmen soll nachhaltig handeln und neben wirtschaftlichen Aspekten immer auch ökologische und soziale Faktoren berücksichtigen. Bei Bardusch hält seit 2018 ein „Code of Sustainability“ fest, dass Entscheidungen in allen Unternehmensbereichen nach Grundsätzen der Nachhaltigkeit getroffen werden. Vorderste Aufgabe für Bardusch ist es, die Gesundheiterhaltung und Sicherheit seiner 3.500 Mitarbeiter zu gewährleisten. Doch auch um gesellschaftliche Belange kümmern sich Inhaber und Bardusch-Belegschaft – beispielsweise durch regelmäßige Spenden. 2013 erhielt Bardusch den Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg. Mit ihm wird das freiwillige Engagement für Vereine, Schulen, Wohlfahrtsverbände sowie soziale Einrichtungen und Organisationen gewürdigt. Um seiner besonderen Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht zu werden und die natürlichen Ressourcen zu schützen, setzt Bardusch auf eine konsequente Förderung der Kreislaufwirtschaft. Moderne Wasser- und Wärmerückgewinnungs-Technologien vermindern den Wasserverbrauch und verbessern entsprechend die Energieeffizienz der Anlagen. Die Erfolge können sich sehen lassen. Dank moderner Anlagen wird heute im Unternehmen etwa 50 Prozent weniger Wasser als in einem privaten Haushalt für eine vergleichbare Menge an Wäsche verbraucht. Neben der Zertifizierung nach ISO-Standard setzt Bardusch heute auf das europäische Umweltmanagementsystem EMAS III, auch bekannt als EU-Öko-Audit. Außerdem gilt bei Bardusch für Textilien eine Qualitätssicherung nach OEKOTEX® Standard 100. Vom Deutschen Textilreiniger-Verband erhielt das Unternehmen die Auszeichnung „Nachhaltiger Textil Service“. Im Jubiläumsjahr legt das Unternehmen den Schwerpunkt auf das Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“. Bardusch dokumentiert mit einer transparenten Berichterstattung, wie es aktuell seiner gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung gerecht wird und welche Maßnahmen für die Zukunft geplant sind.

Erfolgskriterium Kundenorientierung

Auch in der fünften Generation ist für Bardusch die Nähe zum Kunden das entscheidende Erfolgskriterium. Das Unternehmen hat – verglichen mit den direkten Wettbewerbern – eine mittlere Größe und sieht das durchaus als Vorteil an. Dank seiner Niederlassungen ist Bardusch in den Regionen und Ländern überall gut verankert und damit präsent für die kleineren Unternehmen, die den persönlichen Kontakt und die individuelle Behandlung schätzen. Aber Bardusch ist andererseits groß genug, um Konzerne oder Großkunden international mit hohen Stückzahlen und einer entsprechenden Logistik bedienen zu können. Geschäftsführer Wolfram Rees legt großen Wert auf Kundenumfragen, um zeitnah, schnell, unkompliziert Zukunftslösungen erarbeiten zu können. Den Unterschied zu anderen Unternehmen fasst er so zusammen: „Bardusch hat immer die Gabe gehabt, den Kunden extrem gut zuzuhören. Wir setzen mit unserer Firmenphilosophie traditionell auf regional gut verankerte Betriebe, die engen Kontakt zu den Kunden haben. Auf diese Weise können wir immer rasch und flexibel auf spezifische Kundenwünsche reagieren“. Dass das bemerkt wird, das bezeugen zahlreiche Auszeichnungen. 2008 etwa ernannte das badenwürttembergische Wirtschaftsministerium das Ettlinger Unternehmen zum Dienstleister des Jahres. 2010 erhielt Bardusch die Auszeichnung „DB Lieferant des Jahres“ von der Deutschen Bahn AG

Nach 150 Jahren: optimistischer Start in die Zukunft

Die Welt hat sich stark verändert in den letzten Jahrzehnten und sie dreht sich schnell weiter. Viele Branchentrends betreffen dabei auch die Geschäftsfelder von Bardusch – und zwar in zweierlei Hinsicht. Zum einen ist Bardusch gefordert, effiziente und trotzdem service-orientierte Arbeitsabläufe Der Bardusch-Fuhrpark ist auf dem neuesten Stand der Technik in seinem eigenen Unternehmen zu etablieren. Hier ist der Turnaround geschafft: Die notwendigen Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe wurden getätigt, die Aufgabenschwerpunkte ‚Digitalisierung der Geschäftsprozesse‘ und ‚Optimierung der Logistik‘ werden bearbeitet. Zum anderen gilt es, frühzeitig auf veränderte Kundenmärkte zu reagieren. So werden beispielsweise Industrie 4.0 und der Wandel zur E-Mobilität in der Autoindustrie die Anzahl der Arbeitsplätze und folglich den Bedarf an Arbeitskleidung drastisch reduzieren. Andererseits steigen die Bettenzahlen in Alten- und Pflegeheimen ebenso wie der Bedarf an hygienisch einwandfreien Textilien für Lebensmittelwirtschaft, Pharmaindustrie und Labore. Auf diesen Wandel in Europa hat sich Bardusch rechtzeitig eingestellt. Gesellschafter und Mitarbeiter blicken optimistisch in die Zukunft: Das Unternehmen hat eine schwierige Zeit überwunden und ist nun auf dem richtigen Kurs. Selbstverständlich hatten sich alle Verantwortlichen das Jubiläumsjahr anders vorgestellt – und gewünscht. Denn die Corona-Pandemie 2020 und deren Auswirkungen haben auch Bardusch und seine Mitarbeiter schwer getroffen. Für einige wenige Betriebsteile wurde Kurzarbeit beantragt. In vielen Bereichen gingen die Aufträge infolge der Pandemie zurück. Eines hat sich jedoch gezeigt: Das Geschäftsmodell von Bardusch hat Zukunft. „Der Kauf, das Bereitstellen und die Pflege von Berufskleidung oder Wäsche ist ein ‚Servicepaket‘, das noch an Bedeutung gewinnen wird. Die Leistungen im Bereich Sauberkeit und Hygiene sind gefragt wie nie zuvor – und sie sind für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesundheitswesen essenziell“, erläutert Andreas Holzer das Geschäftsmodell. Im Krisenjahr waren die zertifizierten Wasch- und Desinfektionsprozesse wichtiger denn je. Dass sie sogar unverzichtbar für unsere Gesellschaft sind, haben die Behörden im Jahr 2020 bestätigt, indem sie Bardusch als systemrelevanten Betrieb eingestuft haben. Insgesamt hat Bardusch im Jubiläumsjahr 22 Standorte in Deutschland, sieben in der Schweiz, zwei in Frankreich, drei Niederlassungen in Polen, ein Werk in Spanien und einen Betrieb in Ungarn. In Frankreich ist die dritte Niederlassung im Bau, zudem soll der Standort in Bischwiller durch das Ausgliedern der Niederlassung deutlich vergrößert werden. Die etwa 3.500 Bardusch Mitarbeiter erwirtschafteten 2020 einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro. Bardusch ist in allen europäischen Ländern auf Wachstumskurs, Akquisitionen sind ins Auge gefasst. „Bardusch wird als Familienunternehmen, als Garant für individuelle Lösungen und wichtiger Dienstleister in Europa selbstständig bleiben. Künftig muss die sechste Generation ihren Weg finden“, formulieren die Gesellschafter Christina Bardusch-Haupt und Carl-Matthias Bardusch die weitere Ausrichtung. Auch die Corona-Pandemie hat daran nichts geändert. Im Gegenteil, sie hat gezeigt, dass gerade jetzt Flexibilität, Professionalität, moderne Technologien und eine zuverlässige Dienstleistung vor Ort besonders gefragt sind. Natürlich ist derzeit noch keineswegs absehbar, wann sich die Weltwirtschaft von der Corona-Pandemie wieder erholen wird. Aber Bardusch hat sich bestmöglich auf die Zukunft vorbereitet. 150 Jahre nach seiner Gründung steht das Unternehmen insgesamt solide und gesund da und ist in vergleichsweise ruhigem Fahrwasser unterwegs. Die Mitarbeiter von Bardusch können sicher sein, dass das Unternehmen in Familienhand bleibt und die Entscheidungen – im Sinne der Familientradition – grundsätzlich auf Langfristigkeit angelegt sind. Ziel der Familie ist es, die Substanz generationenübergreifend zu erhalten und nachhaltig weiter auszubauen. „Dabei wünschen wir uns, dass unser Unternehmen trotz seiner Größe immer noch eine ‚familiäre Seele‘ hat und mit Menschlichkeit geführt wird“, fasst Christina Bardusch-Haupt die Unternehmensphilosophie zusammen. Und sie ergänzt: „Dieser Stil schließt rasches Handeln und kurze Entscheidungswege keinesfalls aus.“ Beste Aussichten also für die Zukunft!